Geschichte
Schon von Beginn an dachten die Hexen über eine Einzelfigur nach und so wurde sie auch beim Brauchtumsauftritt angedeutet, doch erst 1993 wurde der erste Versuch gestartet der Figur ein Gesicht zu geben. Leider kam dabei nichts Verwertbares heraus und so trafen sich die Hexen an einem Sonntagmorgen im Sommer 1997 am Hexenplatz. Jeder bekam ein paar Knetstangen und wir beschlossen erst den Platz zu verlassen, wenn ein brauchbares Modell vor uns liegt.
Mit diesem Entwurf ging es zum Schnitzer, der natürlich die Hände über dem Kopf zusammenschlug aber letztendlich die Aufgabe zu unserer vollsten Zufriedenheit erfüllte.
Am „Schmotzige Daoschtig“ 1998 wurde der Rotznasenzwerg dann in einer schaurigen Inszenierung der Daal-Hexa am Dorfbrunnen zum Leben erweckt. Der erste Rotznasenzwerg war Rainer Sailer und eigentlich war geplant, das jedes Jahr eine andere Hexe mit der Maske läuft und das auch nur in Bühl. Nach zwei Jahren stellte sich jedoch heraus, dass das nur schwer umzusetzen war und so beschloss Jung-Hexe Jochen Raidt die Maske auf Dauer zu tragen. Da der Rotznasenzwerg eine Waldfigur ist zieht er natürlich mit den anderen Bewohnern des Bühler Tals, den Daal-Hexa, an der Fasnet durch die Bühler Gassen und wenn es dann etwas nach Schwefel stinkt, dann war er bestimmt in der Nähe.
As Rotznasemahle vom Bihlamer Wald
Drei Baura send en ald’r Zeit
grad durch da Wald, es isch et weit,
vo Bihl noch Dußlenga nuf g’loffa,
hent onderweags koi Seel a’troffa –
ond duschd’r war’s em Sengadäle au,
no schwätzt mr laut, des hilft do schau!
Ond z’mol ganz näh, duat ebbes wemmra,
se dent sich garet arg drom kemmra.
Uf oimal nuißt’s do – sapperlot –
Schnell ruafat äll drei: “Helf d‘r Gott”!
Beim zwoita Niaß‘r laufet se wia Bot‘
ond schreiat nomol: „Helf d‘r Gott“!
Beim dritta Niaß’r wuard’s ne z’domm,
se bleibat stao ond guggat rom
den wack’re Manna send’s jo g’sei,
d’rom schreiat se ens Diggicht nei:
„Ei gang zom Deifel, kasch au bei em bleiba,
mit ons ka koiner s’Michale dreiba“!
Kaum war des g’sait, kommt hendra Oich
a Mändle vor, `s ischt kreidabloich,
vorhutzlat, kloi ond au stoialt
de Baura wurd es hoiß ond kalt.
Des Männle guggat’s grimmig a‘,
ond jammret firchderlich as na:
“O, häddat ihr doch, liabe Leit
no oimol „Helf d’r Gott“ mir g’sait!
Ihr hättet mi erlöse kenna
jetzt muaß i wieder em Wald romspenna,
als Hutzelma’le, als wiaschder Gnom,
bis a‘ Oichale rafällt, do vo deam Boom.
Wenn do a nuie Oich we’st aus
ond davo schneidt‘ mr Bredder draus,
wenn aus deane Bredder a Wiagle mr macht
ond `s erschde Kendle, gebora bei Nacht,
des en dem Wiagle rosig leit,
ka mi erlöse en ferner Zeit!