Wilfried N’Sondé liest aus

Der 1968 im Kongo geborene Wilfried N’Sondé kam mit fünf Jahren nach Frankreich. Er studierte Politologie an der Sorbonne und zog vor 16 Jahren nach Berlin, wo er Sozialprojekte mit türkischen Jugendlichen betreut und zudem als Musiker, Autor und Komponist tätig ist.
Sein Debütroman Das Herz der Leopardenkinder (Verlag Antje Kunstmann, aus dem Französischen von Brigitte Große) wurde mit dem Prix des cinq continents de la Francophonie und dem Senghor-Preis ausgezeichnet.

Ein junger Farbiger verbringt die Nacht auf der Polizeiwache. Er wurde zusammen geschlagen und eines Verbrechens bezichtigt, an das er sich nicht erinnern kann. Noch immer völlig betrunken versucht er, die letzten 24 Stunden zu rekonstruieren. Hierbei flüstert ihm die Stimme eines Ahnen zu, die ihn an seine Heimat Afrika und sein Volk erinnert. In einem Monolog schonungsloser Radikalität und betörender Musikalität gedenkt er seiner Liebe zu Mireille, die der Hoffnungslosigkeit der banlieue entfloh, und seinen Freunden, die ebenfalls an der Hoffnungslosigkeit der Vorstädte zu zerbrechen drohen. Ein Roman, der den Erfahrungen einer neuen Generation von Migranten eine literarische Stimme gibt.

In französischer und deutscher Sprache.
In Zusammenarbeit mit dem Bureau du Livre der Französischen Botschaft.