AMERIKA

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<p><strong>Junges Zimmertheater</strong><br /><br /><strong>Regie: Johannes Karl</strong></p>

<p>Als Strafe dafür, dass der siebzehnjährige Karl Roßmann sich von einem Dienstmädchen hat verführen lassen und ein Kind gezeugt hat, schicken seine Eltern den Jungen nach Amerika. Noch bevor er den ersten Fuß in das verheißungsvolle Land der Freiheit und der unbegrenzten Möglichkeiten setzen kann, scheitert er an der neuen Welt, deren Regeln er nicht kennt und die voller Widersprüche und Gegensätze ist: Technischer Fortschritt und bittere Armut, große Versprechen und Hoffnungslosigkeit liegen nahe beieinander. Trotz seiner Bemühungen und zahlreichen Versuche, an den verschiedensten Orten einen eigenen Platz und Zugehörigkeit in der Gesellschaft zu finden, scheitert Karl immer wieder und rutscht ohne eigenes Verschulden tiefer und tiefer in Armut, Hilflosigkeit und Identitätsverlust ab.<br /><br />Das Thema Amerika beschäftigte Franz Kafka schon als Fünfzehnjährigen. Mit seinem ersten Roman „Der Verschollene“/ „Amerika“, der als der heiterste Roman Kafkas gilt, nahm er einige Jahre später das Thema und die Idee vom großen Amerikanischen Traum, von „Going West“ wieder auf, doch statt des Aufstiegs vom Tellerwäscher zum Millionär erlebt seine Hauptfigur Karl Roßmann den umgekehrten „American Dream“: Das Land der Verheißung wird zum Ort des sozialen Abstiegs.</p>