Canticum Canticorum: Hohelied-Vertonungen

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Das Vocal-Ensemble Hochwang unter der Leitung von Verena Schwarz und der Neu-Ulmer Organist Joseph Kelemen präsentieren am Sonntag, 19. April 2015 um 17 Uhr in der St. Johann Baptist Kirche in Neu-Ulm eine Auswahl von Hoheliedvertonungen verschiedener Epochen von Giovanni G. Palestrina, Melchior Franck, Adrian Willaert, Heinrich Schütz, Edward Grieg, Maurice Duruflé und anderen.

Das Hohelied. Es ist eine erstaunliche Sammlung von Liebesliedern. Die unter anderem im Alten Testament überlieferten zärtlichen, teils explizit erotischen Texte nahmen Komponisten vom Mittelalter bis Ende des 17. Jahrhundert und wieder im 20. Jahrhundert als Grundlage herrlicher Vertonungen.

Während Adrian Willaert Ende des 16. Jahrhunderts noch die Textdeutlichkeit in den Vordergrund stellt und alle Stimmen gleichberechtigt deklamieren lässt, führt die Ausdeutung des Textes mit Erwachen des individuellen Bewusstseins in der Renaissance zum Beispiel bei Melchior Franck zu madrigalesken Tongemälden. Der komponierte Herzschlag in Heinrich Schütz‘ „Ego Dormio“ zeigt den fließenden Übergang zum weltlichen Madrigal, und Thomas Tomkins geht gar so weit, den Hoheliedtext als freie gereimte Nachdichtung zu vertonen: Das Herz der Geliebten hüpft in Intervallsprüngen, so wie der Geliebte über die Berge springt. Das 18. und 19. Jahrhundert brachten so gut wie keine Neuvertonungen des Hoheliedtextes, sondern eher allegorische Anspielungen wie z.B. Griegs von pietistischem Geist geprägten Chorstück „Wie schön du doch bist, du allerliebster Jesus Christ“ oder Böhms „Jesu, du bist allzu schöne“ für Orgel.

Sonntag, 19. April, 17 Uhr
St. Johann Baptist, Neu-Ulm
Vocal-Ensemble Hochwang, Leitung: Verena Schwarz
Joseph Kelemen, Orgel
Eintritt: 12 €