P'tit Albert

Monodram von Jean-Marie Frin, Regie Thomas Hölzl, mit Jens Woggon

nach der Erzählung „Told in the Drooling Ward“ von Jack London

Seit vielen Jahren lebt Tom in einer Anstalt. Er ist stolz darauf, dem Personal als Hilfspfleger zur Hand gehen zu dürfen: Der sympathische Sonderling kümmert sich liebevoll um seine „Debs“, die Debilen - besonders um den kleinen Albert, den er schon seit langem betreut. Er serviert ihnen das Essen und plaudert dabei über Gott und die Welt: über den Alltag im Heim, seine Ängste und Sehnsüchte und über seine gelegentlichen Ausflüge nach draußen - Ausflüge in eine fremde, verwirrende Welt, gegenüber der sein überschaubarer kleiner Kosmos im Heim geradezu „normal“ wirkt.

Ein Theatererlebnis der besonderen Art: Die Zuschauer übernehmen quasi die Rolle der Heimbewohner, essen mit Tom zu Abend und lauschen dabei seinen Erzählungen. Und die haben es in sich: Mit der „Gabe der Sprache“ gesegnet, folgt Tom in seinen Monologen nämlich einer ganz besonderen Diktion, die ebenso skurril wie amüsant, ebenso hintersinnig wie entlarvend ist. „P'tit Albert“ ist ein virtuoses Solostück, das die Grenzen zwischen Normalität und Wahnsinn verwischt und ebenso anrührend wie komisch ist.
(Quelle: schauspielbuehnen.de)