Café Philo: Die Menschen führen Krieg und die götter bleiben im Himmel

Religionen haben gegenwärtig einen denkbar schlechten Ruf in westlichen Öffentlichkeiten. Ihnen wird vorgeworfen, dass sie die Wahrscheinlichkeit, Intensität und Dauer bewaffneter Konflikte signifikant erhöhen. Um diese Vorwürfe zu überprüfen, ist es notwendig ein vertretbares Religionsverständnis zu entwickeln. Unter Rückgriff auf einschlägige religionswissenschaftliche und theologische Arbeiten wird dann zu diskutieren sein, ob Religionen im Kern nicht strukturell gewaltunfähig sind. Oder anders formuliert: In vielen Fällen, wo Religion draufsteht, scheint keine Religion drin zu sein. Vielmehr folgen Menschen und Gesellschaften in aller Regel sehr profanen Pfaden, wenn sie gegeneinander ins Feld ziehen.