MEDEA

Da geh ich hin! Freunde einladen


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<p><strong>Regie: Endre Holéczy</strong><br /><strong>Bühne & Kostüme: Jörg Zysik</strong></p>

<p>Medea ist das Werkzeug ihrer Familie. Der Gastfreund, der das kostbare goldene Vließ nach Kolchis gebracht hat, wird hinterhältig ermordet, während sie den Köder gibt. Doch dann kommt Jason aus dem Land der Griechen ins barbarische Kolchis. Und Medea verliebt sich. Blind vor Liebe verlässt sie Heimat und Familie und folgt Jason in eine fremde Welt. Sie gebiert ihm zwei Söhne, doch wohl fühlt sie sich an Kreons Hof, wo sie mit ihrem Mann Asyl gefunden hat, nicht. Zumal Jason der Königstochter Kreusa zugetan scheint. Medea, die Fremde, die Barbarin, soll ohne ihre Kinder aus der Stadt verbannt werden. Sie plant furchtbare Rache an ihrem Mann.</p>
<p><br />Medea ist der Inbegriff des Archaischen, des Fremden, des Impulsiven, des Irrationalen. Franz Grillparzer hat den antiken Stoff 1819 in einer Trilogie neu bearbeitet und eines der größten Dramen in der Nachfolge der deutschen Klassik geschrieben. Der Gegensatz von Griechen und Barbaren, von humaner Kultur und wilder Natur wird in Medea deutlich. Doch lässt sich die Barbarin domestizieren? Steckt nicht in jedem ein Stück Unberechenbarkeit? In einer Versuchsanordnung mit drei Schauspielern nach der Trilogie von Franz Grillparzer will sich das Zimmertheater Tübingen in Mitten der „Festung Europa“ diesen Fragen stellen.</p>
<p><br />Franz Grillparzer (1791–1872) gilt als der österreichische Nationaldichter. Sein Werk ist vom Sturm und Drang ebenso wie von der deutschen Klassik geprägt, er versteht es, die Schönheit der klassischen Sprache mit einer differenzierten Psychologie seiner Figuren zu verknüpfen. Die Trilogie „Das goldene Vließ“ gilt als sein Hauptwerk, seine MEDEA ist seit der Uraufführung 1821 aus den Spielplänen deutschsprachiger Theater nicht mehr wegzudenken.</p>