THEATER KATAFALK

„Hilfe, das Volk kommt!“ von Dario Fo

Das Theater Katafalk hat sich dieses Jahr Dario Fos politische Farce „Hilfe, das Volk kommt!“ („Mamma! I Sanculotti!“, erschienen 1993) vorgenommen, ein Stück, das zwar in Italien spielt, aber manchmal an die deutschen Verhältnisse erinnert.

Es geht um Parteien und Mafia, bestochene Abgeordnete und entgleiste Geheimdienste, Attentate und Schmiergelder. Dario Fo hat auf die italienischen Verhältnisse eine Komödie gesetzt, die dem Affen Zucker gibt, eine Farce, so respektlos, auch dem eigenen Metier gegenüber, dass einem zeitweise der Atem stockt. (Klappentext)

„In Fos Welt ist alles Theater. Das Stück insgesamt ist ein Dialog mit dem Publikum.“ (der Übersetzer Peter O. Chotjewitz in seiner Nachbemerkung)

Dario Fo (geb. 1926), Nobelpreis – dekorierter „Skandalautor“, oft geehrt, aber auch mehrmals auf offener Bühne verhaftet, Autor, Musiker, Bühnenbildner, Regisseur und Schauspieler seiner eigenen Stücke, steht mit seinen 85 Jahren seit 60 Jahren auf der Bühne, zusammen mit seiner Frau Franca Rame (La compagnia Fo – Rame), hat über 70 Stücke geschrieben und ist seit Jahrzehnten der meistgespielte italienische Autor im Ausland.
Auch in diesem Stück nützt er die volkstümliche Theatertradition (Commedia dell’ Arte) ebenso wie Mittel des modernen epischen oder absurden Theaters und Unterhaltungsformen jeder Art: Revue, Varieté, Clownerie, Improvisation, Satire und Groteske.

Zitate von Dario Fo:
„Satire ist das schlechte Gewissen der Macht. Wer auch immer regiert, er wird automatisch zur Zielscheibe der Satire.“

„Die Macht, und zwar jede Macht, fürchtet nichts mehr als das Lachen, das Lächeln und den Spott. Sie sind ... das Gegenteil von Fanatismus. Ich bin nicht mit der Idee zum Theater gegangen, Hamlet zu spielen, sondern mit der Absicht, ein Clown zu sein, ein Hanswurst.“ (zum Nobelpreis 1997)

Zur Auseinandersetzung mit Berlusconi sagt er: „Ich würde es nüchtern ausdrücken: Wettstreit zweier Berufskomiker.“

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