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Konzert für Violoncello und Orchester "Tout un monde Lointain"
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Biografie
„O Vlies auf deinen Schultern, welche Pracht!/ O Locken! Schwer von trägem Wohlgeruch!/ Ekstase! Damit im Alkoven heute nacht/ Erinnerung in diesem Haar erwacht/ Will ich es schwenken wie ein Taschentuch!/ Das Schmachten Asiens und Afrikas Erglühen/ Verschollene Welten, fern, fast wie in Grüften,/ Durch Tiefen dieses würzigen Waldes ziehen!/ Wie andere Geister auf den Harmonien,/ Geliebte! schwebe ich auf deinen Düften […).“
Wem solche Verse in den Sinn kommen, der hat offenbar die Bodenhaftung verloren. Es hilft dem Phantasierenden nicht, dass er sich im trauten Bettkasten, einem Alkoven, befindet. Der Duft der Haare seiner Geliebten treibt des Dichters Gedanken explosionsartig in die Weite. „Eine ganze Welt in der Ferne“, heißt es in dem Gedicht von Charles Baudelaire (1821 – 1867) in wörtlicher Übertragung. „Tout un monde lointain“ lauten die Worte im Original. Dass diese nicht zufällig dem Cellokonzert des französischen Komponisten Henri Dutilleux (* 1916), vorangestellt sind, erkennt man daran, dass auch jeden einzelnen der fünf Sätze dieses Meisterwerkes ein Vers Baudelaires ziert.

Altersempfehlung » keine Altersangabe
Epochen » Neue Musik (ca. ab 1945)
Gattung » Konzert